Die Bruderschaftsstäbe – seit 2011 wieder ein Prunkstück in der Pfarrkirche St. Peter und Paul

Die Bruderschaftsstäbe (die ersten 40) bei ihrer Premiere an Fronleichnam 2011.

Die Bruderschaftsstäbe (die ersten 40) bei ihrer Premiere an Fronleichnam 2011. Fotos: Markus Bauer/Peter Pickl

50 Jahre lang schlummerten sie im Aufgang zum Turm der Pfarrkirche, seit Herbst 2011 schmücken sie dieses Gotteshaus und an Fronleichnam 2012 wurden sie bei der Prozession mitgetragen: die Rede ist von den 55 Bruderschaftsstäben, die dank einer immensen Spendenbereitschaft und eines lebhaft durchgezogenen Projekts zwischen Frühjahr und Herbst 2011 allesamt restauriert werden konnten.
Die Stäbe waren in früheren Jahrhunderten Eigentum der Bruderschaften, in Beratzhausen gab es als älteste dieser Einrichtungen die Sebastiani- und die Corporis-Christi-Bruderschaft. Später kam noch eine Herz-Marien-Bruderschaft dazu. 1778 schlossen sich die Sebastiani- und die Corporis-Christi-Bruderschaft zusammen. 1847 hieß sie „Corporis Christi Bruderschaft vom Heiligsten Herzen Jesu unter Schutz und Fürbitte des Heiligen Märtyrers Sebastian“. Aus den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts stammte das bislang letzte Dokument vom Einsatz der Stäbe, ein Foto vom Fronleichnamstag mit zwei Stabträgern.
Nachdem die Ortsheimatpflegerin Elisabeth Spitzenberger im Jahr 2007 im Pfarrarchiv über die Bruderschaften recherchiert und dabei interessante Fakten gefunden hatte, befasste sich in der Folge auch die Kirchenverwaltung mit der Thematik. Daraus ergaben sich auch Impulse in Richtung Restaurierung der Bruderschaftsstäbe. Auf Privatinitiative ließen zunächst Franz Eichenseher und Josef Hauser im Frühjahr 2009 die Stäbe ihrer Vorfahren vom Kirchenmaler und Restaurator Karl Jobst wiederherstellen. Ein von niemanden erwartetes Feedback hatte dann der Informationsabend im Februar 2011, bei dem das Projekt zur Restaurierung der Bruderschaftsstäbe mittels Paten  vorgestellt wurde. Und das mit Erfolg: für weit über 30 Stäbe fanden sich Paten, und in einer Marathon-Arbeitsleistung von Karl Jobst wurden sie bis Fronleichnam 2011 fertig. Die Paten selbst oder von ihnen beauftragte Träger marschierten mit 40 restaurierten Bruderschaftsstäben bei eben diesem Hochfest mit. Und diese erste öffentliche Präsentation bewirkte, dass sich nun auch für die restlichen 15 Stäbe Paten fanden. Am Erntedank 2011 waren dann alle Bruderschaftsstäbe restauriert und zierten das Kirchenschiff der Pfarrkirche.
Ihren ersten Einsatz außerhalb der Pfarrkirche hatten die Bruderschaftsstäbe schließlich an Fronleichnam 2012 bei der feierlichen Prozession. Fast 23.000 Euro Spenden flossen in das Projekt, das immer mit dem im Mai 2014 viel zu früh verstorbenen Erhard Nitschmann verbunden bleiben wird, der unermüdlich das Vorhaben begleitete. (mb)

Natürlich werden die Bruderschaftsstäbe auch bei der Fronleichnamsprozession 2015 wieder dabei sein!

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