Der Zirkus soll verboten werden

Von Ingrid Kroboth

„Psssst…“ – stilles Nachdenken im vollbesetzten Zehentstadel bringt die Lösung: „Am Tag, als der Zirkus verboten werden sollte“. Im gleichnamigen Musical von Eva Württemberger stemmt sich der Kinderchor St. Peter und Paul zusammen mit dem Jugendchor „Die schiefen Töne“ gegen den Amtsschimmel. Unter der Leitung von Resi Dinauer zeigten die Kinder und Jugendlichen an zwei Tagen in der Buntelli-Zirkus-Manege ein sattes Programm zum Hören und Sehen. 

Mit großartigen Stimmen und sichtlicher Begeisterung wachsen die jungen Sängerinnen und Sänger geradezu über sich hinaus. Doch da kommt der strenge Oberverwaltungsrat Müller 1 (Dorothea Hellinger) und will diesem Zirkus-Chaos ein Ende setzen. Schließlich sei „klare Ordnung des Bürgers erste Pflicht“ – und in der Amtsstube erst wieder alles gut, „wenn Akte auf Akte liegt“. Endlich habe auch Bürgermeister Beer die notwenige Anordnung erlassen, für eine „Stadt schlicht und klar, so wie sie immer war“! 

Davon wollen die Zirkusleute aber nichts wissen und ihr Direktor (Vincent Prösl) verspricht den Zuschauern eine „Supershow“ in der Jongleure (Larissa Scheuerer, Sophia Seitz) die Teller fliegen lassen, ein Magier (Larissa Scheuerer) mit Seifenblasen verzaubert und der starke Otto (Julia Pöppl) gar dicke Eisenstangen verbiegt, die Zirkusdiener (Julian Fischbach) dann mit einer Hand wegträgt. Vier Clowns (Luisa Dietz, Martin Ferstl, Lea Fischbach, Louis Scheuerer) stolpern über die Bühne, bis schließlich die lieblich kokette Zirkusprinzessin (Karina Schemmerer) mit Schirmchen in die Manege tanzt – und prompt den kleinen Gehilfen Müller 2 (Katharina Pauthner) des strengen Oberverwaltungsrats verzaubert. „Sei mein“, singt der verliebte Bursch, nimmt seine Angebetete in den Arm und stemmt sich gegen die strengen Anordnungen seines Vorgesetzten. Doch für den hört der Spaß mit sofortiger Wirkung auf. Für ihn sind die Künstler entbehrlich, der Magier ein Scharlatan, die Clowns lächerliche Gestalten und die Zirkusprinzessin trage unerlaubt ihren Titel. Begleitet von zwei Polizisten (Antonia Ferstl, Annalena Seitz) überbringt er die amtliche Anordnung.

Für die Zirkusleute zerbricht mit der Entscheidung des strengen Herrn ihre Gemeinschaft, und sie fragen „wo ist unser Platz auf dieser Welt?“. Da hat Müller 2 die Lösung: „Wenn alle Bürger von Beratzhausen den Zirkus wollen, kann man ihn nicht verbieten“. Mit rhythmischem Klatschen und Gesang „wir sind dafür, dass der Zirkus bleibt“ bekunden die Zuschauer ihre Unterstützung. Der Direktor zerreißt die Verordnung und lädt den Oberverwaltungsrat in die nächste Vorstellung ein.

Das Bühnenbild hatte wieder Monika Gaßner gestaltet. Mit auf der Bühne als Akrobaten und Zirkusleute waren Magdalena Auer, Annika und Paula Brock, Sarah Dietz, Emma Jürgensen, Jule Koller, Verena Peter, Eva Pirzer, Carla Segelke, Johanna und Theresa Braun, Franziska Ferstl, Lina Ott und Melanie Spangler. Instrumental begleitet wurden die Akteure von Elisabeth Pauthner (Querflöte) und Resi Dinauer (E-Piano).