Diözesaner Schöpfungstag wirft seine Schatten voraus

Traditionelle Großveranstaltung des Bistums am 27. September heuer in Beratzhausen

„Breit gestreut“. So lautet das Hauptthema des inzwischen 21. diözesanen Schöpfungstages im Bistum Regensburg. Dieser findet am 27. September von 9.30 bis 17 Uhr in Beratzhausen statt und wirft allmählich seine Schatten voraus. „Breit gestreut“ sollen auch die Informationen darüber, d.h. Flyer und Plakate, werden. Dieser Aspekt, weitere Organisationsfragen und vor allem die Präsentation des Programms standen im Zentrum des Pressegesprächs am Tag vor Fronleichnam im Beratzhausener Zehentstadel.

Mit dem in Grünschlag lebenden Pomologen (Obstkundler) Josef Wittmann wirkt in der Marktgemeinde bzw. Pfarreiengemeinschaft seit Jahrzehnten ein überregional bekannter und angesehener Fachmann zum Thema Streuobst und zu entsprechenden Inhalten. Unter anderem hat er den Obst-Wanderweg initiiert und Führungen entlang seiner verschiedenartigen Obstbäume angeboten. Darüber hinaus hat der Markt Beratzhausen vor nicht langer Zeit 300 Obstbäume zum Pflanzen an Bürger verteilt, die inzwischen in Gärten und weiteren Grundstücken wachsen.

Markt und Pfarreiengemeinschaft sind Mitveranstalter

Beratzhausen ist also durchaus prädestiniert für diese Veranstaltung, bei der es – wie der Untertitel verrät – um „Streuobst, Blumen, Gemüse saisonal und Artenvielfalt regional“ geht. Doch in den zahlreichen, über den Tag verteilten Programmpunkten – Vorträge, Gesprächsrunden, Workshops, Wanderungen und Exkursionen – geht es um viele weitere Themen. Denn neben der Marktgemeinde Beratzhausen, der Pfarreiengemeinschaft Beratzhausen-Pfraundorf und dem Bistum Regensburg mit der Umweltbeauftragten Beate Eichinger (Fachstelle Umwelt & ökosoziale Gerechtigkeit) als Veranstalter wirken ca. 25 Einrichtungen, Behörden und Verbände als Kooperationspartner mit. Die meisten sind auch mit Infoständen präsent oder bringen sich bei den Workshops und Exkursionen ein.

Impulsreferat zur Wirkung der Enzyklika „Laudato si’“

Mit dem Impulsvortrag „10 Jahre Laudato si’ – Zeitenwende für die katholische Kirche“ eröffnet nach den Begrüßungen der Ehrenvorsitzende des Bund Naturschutz Bayern Prof. Dr. Hubert Weiger im Zehentstadel den Schöpfungstag. Im Frühjahr 2015 veröffentlichte Papst Franziskus diese Enzyklika – seine zweite – zu Klima- und Umweltschutz, soziale Ungerechtigkeiten und Erschöpfung natürlicher Ressourcen. Im Umfeld des Zehenstadels gibt es an Ständen Informationen zum Garten, zur Kreislaufwirtschaft im Agrarbereich, zum Streuobstpakt, zu lokalen Wertschöpfungsketten sowie zu Hornissen und Wespen. Der Markt Beratzhausen wird sich zudem als energieautarke Gemeinde präsentieren. Der  Bund Naturschutz Bayern wird mit seinem Naturmobil präsent sein.

Ökumenische Mittagsandacht und acht parallele Workshops

Der Schöpfungstag ist auch konfessionsübergreifend. Daher gestalten die  ökumenische Mittagsandacht im Pfarrgarten Geistliche der Geschwisterkirchen mit. Neben Vertretern der evangelisch-lutherischen und griechisch-orthodoxen Kirche sind dies Repräsentanten der neuapostolischen und altkatholischen Kirche. Die musikalische Umrahmung obliegt dem eigens gegründeten Projektchor der Pfarreiengemeinschaft. Beim anschließenden vegetarischen Mittagessen wird versucht, vorzugsweise regionale Produkte zu verwenden.

Zwischen 14 und 16 Uhr sind acht parallele Workshops und Exkursionen angeboten. Zu Fuß geht es auf den Maria-Hilf-Berg, wo im Hortus-Garten Blumen und Gemüse wachsen sowie am Wegrand Schafe grasen. Südlich von Beratzhausen wird eine landwirtschaftlich genutzte und von Artenvielfalt geprägte Fläche besichtigt, auf einer Anhöhe gibt es eine spirituelle Psalmenwanderung zu „10 Jahre Laudato si’“. Etwas weiter weg, in den Kirchenwald Hohenfels mit seltenen Biotop-Bäumen, Totholzinseln und einem Spechtbaumprojekt, führt eine Bus-Exkursion. Bei drei Vortrags- und Diskussionskreisen geht es um positive Beispiele zu einer umweltfreundlichen Pfarrei, Tipps zur naturnahen Gestaltung von Hausgärten und Biodiversität im Einklang mit erneuerbaren Energien. Schließlich gibt es noch einen kreativen Foto-Workshop im Skulpturenpark. Mit Kaffee und Kuchen und einem gemeinsamen Abschluss von 16 bis 17 Uhr endet der Schöpfungstag.

Anmeldung bis zum 22. September

Um die Kinder kümmert sich von 9.30 bis 11 Uhr der Familienstützpunkt Jura mit Spielen und Basteln. Für alle Besucher besteht über die Infostände hinaus ab 10 Uhr die Möglichkeit, beim Binden der Erntekrone und Schmücken des Erntedankaltars mitzuhelfen – denn am Tag darauf ist in der Pfarrei Beratzhausen das Erntedankfest. Und ab 14 Uhr können im „Klingenden Paradiesgarten“ Instrumente gebaut werden. Die Veranstalter bitten um Anmeldung für das Mittagessen und die Workshops/Exkursionen am Nachmittag bis zum 22. September. Der Flyer mit der Anmeldekarte, dem Programm und weiteren Hinweisen kann unter www.oekosoziales-bistum-regensburg.de/schoepfungstage heruntergeladen werden. Die Anmeldung kann neben der schriftlichen Form (Karte) auch telefonisch (0941-597-1602 oder -1605) bzw. via Mail (seelsorge@bistum-regensburg.de) erfolgen. Die Kosten für das Gesamtprogramm inkl. Mittagessen, Kaffee und Kuchen betragen für Erwachsene und Jugendliche 15 Euro, Kinder bis zwölf Jahre sind frei.

Markus Bauer

In der Pfarreiengemeinschaft Beratzhausen-Pfraundorf bzw. in der Marktgemeinde Beratzhausen gibt es einen Biblischen Obstwanderweg – natürlich mit lebendigen Exponaten. Der ca. 5,5 Kilometer lange Spazierweg hat das Thema „Obst und Bibel – Biblische Früchte im Land, wo Milch und Honig fließt“.
Sie besprachen das weitere Procedere und stellten das Programm und die Werbemittel des Schöpfungstages vor. Von links der örtliche Koordinator Kirchenpfleger Bertin Abbenhues, Pfarrer Johann Christian Rahm, die Umweltbeauftragte des Bistums Beate Eichinger und Bürgermeister Matthias Beer.